Freitag, 21. Oktober 2011

¡Un lugar para bailar!

Moin, moin Freunde der Sonne,

hier scheint die Sonne (!) und es wird richtig schön warm! Mal schaun wie heiß es noch im Sommer wird. Was die meisten wohl interessiert, ist wohl meine neue Frisur. Ich hab jetzt nämlich Dreads!! Am Montag sind sie fertig geworden; nach 3 1/2 Stunden und 370 Peso weniger. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und überrascht wie lang sie doch geworden sind (ich hätte gedacht, dass die kürzer werden). Naja hier sind zwei Fotos:

Ansicht von oben.

Ansicht von der Seite.
Die Dreads sind noch sehr steif, aber sie stehen nicht ab! Sie dürfen für 15 Tage nicht nass werden, meinte der Typ, der sie gemacht hat. Die Dreads sind halt noch sehr neu und noch nicht richtig verfilzt, deshalb können sie schnell wieder "aufgehen". Aber sind sie erst mal verfilzt kann man die ganz normal waschen. Man darf halt nur Shampoo ohne Conditioner benutzen, weil dadurch der Verfilzungsprozess behindert wird. Und man sollte sie auch immer gut zusammen häkeln, dann verfilzen sie besser und ich finde, dass die Dreads dann schöner/gepflegter aus sehen (halt nicht einfach ungewaschene und ungekämmte Haare, sonder kontrollierte Verfilzung^^).
Eigentlich werden die Haare nur mit einer ganz feinen Häkelnadel zusammen gehäkelt (so hat das der Typ bei mir gemacht). Zwischendurch die Haare aufgeraut (durch "gegen den Strich kämmen"), damit sie besser zusammen halten. Wer mehr wissen will, sollte hier vorbeischauen http://de.wikibooks.org/wiki/Dreadlocks-Handbuch
Was ich über Dreads (und ihre Pflege) weiß hab ich auch mehr oder weniger von dem Link^^.

Soo ich hab aber auch noch andere Sachen erlebt:
Am Samstag war wieder Fútbol Callejero


Das wieder sehr schön und ich hatte wieder einen Sonnenbrand. Aber jetzt habe ich Sonnencreme, die ich auch benutzen will^^. Es war das Finale vom Fútbol Callejero; meine Jungs und Mädels haben zwar nicht gewonnen, aber wir hatten trotzdem super viel spaß. Und am Ende gab's auch noch ein Murga-Umzug, bei dem wir tanzend und trommelnd durch's Barrio gezogen sind.

   



Murga (Trommel, Tanz und Kostüme) 


    
Ich, liegend im Schatten eines großen Baumes!
Es war ein super Tag und wir hatten auch richtig super gutes Wetter. So lässt's sich leben in Argentinien!!!^^

Naja, das Beste kommt zum Schluss: Ich war am Sonntag in einem Park in einem sehr wohlhabenden Viertel von Buenos Aires (vergleichbar mit der Hafencity in Hamburg; sehen auch ähnlich aus). Und wen treffe ich dort im Park? Breakdancer aus Buenos Aires!!! Ich hab die dann angesprochen wo man trainieren kann und die haben mich auch gleich zum Training eingeladen! Ich hab dann den Rest des Tages mit denen dort im Park trainiert und mich schon ein bisschen mit denen angefreundet. Ich hab viel mit Bboy Matrix (http://www.youtube.com/watch?v=5Hqnt6GRPaI&feature=related) geredet, der mich auch zu seiner Show hier im Club 69 eingeladen hat. Da gehe ich heut abend auch mit paar Freunden hin!^^ Und ich hab mich auch mit einem Koreaner angefreundet (sein Name ist Jinsoo), der mir dann den Trainingsort gezeigt hat. Das geile ist, dass Jinsoo in meiner Nähe wohnt. Wir haben uns auch schon zum koreanisch Essengehen verabredet haha (an dieser Stelle liebe Grüße an Hongy: Du kannst dir gar nicht vorstellen wie Bock ich gerade auf koreanisches Essen hab! haha XD)
Naja, ich war gestern zum ersten mal trainiern und es war super! Die Jungs haben's echt drauf und sind super nett zu mir (die drei Monate ohne Training habe ich aber schon gemerkt :P).
Also so kann das weitergehen!^^

Ich geh jetzt mal bisschen Brot und Milch für's Frühstück einkaufen.

Saludos desde Buenos Aires, abrazos y besitos
Kondread

PS.: Wenn jemand bock auf Skypen hat, soll er mir einfach 'ne Nachricht schicken wann er/sie Zeit hat, ich versuche's dann einzurichten.

Montag, 10. Oktober 2011

Futbol Callejero

Aus dem Post "El fin de semana", vom 27. September ist zu entnehmen, dass ich das "Fußball-System" noch nicht zu 100% verstanden hab. Das hat auch meine Vorvorgängerin, Merle, gemerkt und mir daraufhin einen Artikel von ihrer Vorgängerin, der Kara, geschickt! An dieser Stelle noch mal vielen Dank an Merle für´s schicken und vielen Dank an Kara, dass ich ihren Artikel hier veröffentlichen darf!!!

Also viel Spaß mit dem Artikel. Mir hat der Artikel sehr geholfen, dass Futbol Callejero zu verstehen!


"Straßenfußball: Das Spiel ist das Ziel
Von Kara(...)
Kinder sollen spielen können. Diese Idee ist nicht nur in den Köpfen der meisten Menschen verankert, sondern auch in der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen. Dass dieses „Recht“ aus den verschiedensten Gründen nicht überall auf der Welt garantiert ist, unabhängig von der Entwicklungsstufe des Landes, geht regelmäßig durch die Medien.
Was Kinder aber überall auf der Welt spielen, ist Fußball: Annähernd runde Gegenstände werden zum Kicken verwendet, Torstangen durch T-Shirts ersetzt, jeder Platz kann in Gedanken in ein Fußballfeld verwandelt werden. Fußball ist ein Teamsport und sorgt – zumindest im Spiel – für einen gewissen Zusammenhalt, selbst wenn er sonst nicht gegeben ist. Daraus entwickelte sich die Idee des Straßenfußballs, und in Argentinien gründete 1994 der ehemalige Profifußballspieler Fabián Ferraro in Moreno, einem Vorort von Buenos Aires, die Stiftung Defensores del Chaco, aus der 2002 die argentinische nationale Straßenfußball-Liga, die Liga Nacional de Fútbol Callejero, hervorging.
In Deutschland ist der Straßenfußball ebenfalls ein Thema geworden: Im Jahr 2000 gründeten ehemalige Nationalfußballspieler die Stiftung Jugendfußball, aus der 2002 die Organisation Streetfootballworld hervorging. Parallel zur Fußballweltmeisterschaft der FIFA 2006 kamen 24 Teams aus aller Welt zur ersten Straßenfußballweltmeisterschaft in Berlin-Kreuzberg zusammen. Die nächste ist für 2010 in Südafrika geplant.
Beim Straßenfußball (spanisch: Fútbol callejero) steht nicht das Gewinnen im Vordergrund, sondern das Spiel und die Geschicklichkeit, mit der die Spieler es angehen. Vor dem Spiel stellen die Teams, die gemischt sind und daher mindestens ein weibliches Mitglied haben müssen, gemeinsam die Regeln auf (Linienregeln bleiben bestehen). Die können sich beispielsweise auf den Einbezug der Mädchen beziehen oder welche Fouls wie geahndet werden. Dann wird ohne Schiedsrichter gespielt und nach dem Spiel werden mit Unterstützung von Mentoren zusätzlich zu den erzielten Toren Punkte für Respekt, Solidarität und Kooperation innerhalb der Mannschaft verteilt. So kann die Mannschaft, die nach Torpunkten gewonnen hat, trotzdem verlieren, wenn die gegnerische Mannschaft fairer gespielt hat, oder man kann seinen Torrückstand durch ein besseres Spielverhalten ausgleichen.
In Argentinien wird diese Art des Straßenfußballs vor allem in sozialen Einrichtungen, aber auch in manchen Schulen gespielt, von denen sich einige einmal pro Monat zu Turnieren treffen. Eine der Einrichtungen, die regelmäßig eine Mannschaft stellt, ist das Kinder- und Jugend-Tageszentrum „La Paloma“. Die Kinder, die dort hingehen, kommen aus armen Verhältnissen, leben mit Gewalt und haben daraus resultierend die unterschiedlichsten Probleme. La Paloma bietet ihnen ein Ort frei von Gewalt, an dem sie sich entwickeln können und Lösungsstrategien erarbeiten und ausprobieren. Ein Weg ist der Fußball.
Als die Mitarbeiter von La Paloma 2006 einen Artikel über die Straßenfußballweltmeisterschaft gelesen haben, wandten sie sich an Defensores del Chaco und starteten kurz darauf mit dem Fútbol callejero-Training. „Straßenfußball hat andere Werte als der traditionelle Fußball, es werden Respekt und Solidarität vermittelt und in der so genannten dritten Halbzeit reflektieren sie ihr Spielverhalten“, erläutert Susana Mai, die Leiterin La Palomas. „Auf den Treffen und Turnieren haben die Teilnehmer nicht nur die Möglichkeit, diese Spielweise kennen zu lernen, wenn sie noch nicht damit vertraut sind, sondern es gibt weiter auch Werkstätte zu Themen wie Gesundheit – Straßenfußball bietet die Möglichkeit, vieles zu verbinden.“ Evelina Zyska, die mit zwei Kollegen die Mannschaft trainiert, sagt: „Die Kinder lernen die Provinz Buenos Aires kennen, gewinnen Werte, erhalten eine Möglichkeit, etwas an sich zu verändern und sogar ihre Familien sind integriert und engagieren sich. Aber das wichtigste ist: Sie haben Spaß!“
Auch in Deutschland fand der Straßenfußball als pädagogisches Mittel Anklang. 2004 gab es das Projekt Kick Forward von der Landessportverband Baden-Württemberg, das zum einen mit Schulen rund um Stuttgart arbeitete und sich zum anderen an die Arbeit mit vor allem Kinder und Jugendliche aus sozialen Brennpunkten wandte. Es wurde ausgezeichnet von der von der Weltdekade der Vereinten Nationen für 2005-2014 im Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung.
Der Straßenfußball gibt Kindern und Jugendlichen nicht nur die Chance zu spielen, sie sehen auch die viel gepredigten Werte Toleranz, Respekt und Solidarität in erfolgreicher Aktion. Er gibt ihnen auch die Chance, mal aus ihrem Viertel heraus zu kommen, sich am öffentlichen Leben zu beteiligen, sich einzumischen. Straßenfußball ist auf mehrere Weisen ein Tor zu einer anderen Welt.
(...)
Die Mannschaft: elf Spieler, aber mindestens sieben
Die Spieler: mindestens ein Mädchen
Die Regeln: Neben den bestehenden Linienregeln werden sie vor jedem Spiel von den beiden Mannschaften und einem sozialen Mentor ausgehandelt. Nach dem Spiel, oder in der Phase der „Dritten Halbzeit“, wird das Spielverhalten reflektiert und weitere Punkte (wieder mit Unterstützung eines Mentors) vergeben.
Das Spiel: Die Spieler spielen die Spielzeit der jeweiligen Altersstufe – ohne Schiedsrichter.
Die Punkte: Nach dem Spiel werden weitere Punkte vergeben. Die Art der Punktevergabe, wenn nicht zuvor anders besprochen, sieht etwa so aus (die letzten drei Punktarten können beide, eine oder keine der Mannschaften bekommen):
1 Punkt für jede Mannschaft für die Teilnahme
3 Punkte für die Mannschaft, die gewonnen hat. Bei Gleichstand gewinnt jede Mannschaft einen Punkt
1 Punkt für Respekt (den man erhält, wenn die Mannschaft die vorher vereinbarten Regeln respektiert hat)
1 Punkt für Solidarität (den man erhält, wenn man sich in den anderen hineinversetzen konnte)
1 Punkt für Kooperation (für das Verhalten innerhalb der Mannschaft)"

- geschrieben von Kara, meiner Vorvorvorgängerin^^

Update

¡Hola amigos!

Mal ein kurzes Update für zwischen durch.
Also die Arbeit läuft super: Ich verstehe immer mehr und das mit dem Sprechen klappt auch immer besser.
Am Dienstag war ich mit den chiquitos erst im Park und danach im Naturmuseum.
Ich mit den chicos im Park.
Der Ausflug war richtig klasse und ich hatte super viel Spaß!
Abends bin ich dann zum ersten Mal Tangotanzen gewesen. Das war sehr schön: Es war in so einer/m "Bar"/"Restaurant" (ein Ort wo man essen kann, tanzen kann und Leute beim Tanzen zugucken kann); man musste 20 Peso Eintritt bezahlen (dafür waren die Essenspreise sehr günstig) und führ 5 Peso mehr durfte man an der Tanzstunde teilnehmen. Das hab ich natürlich auch gemacht! Es war sehr lustig, aber auch sehr Touristisch. Viele internationale Gäste und deshalb wurde viel Englisch gesprochen, was immer ein bisschen Schade ist, weil man dann sein Spanisch nicht üben kann. Aber trotzdem war es sehr cool. Also man kann da erst essen, dann die Tanzstunde nehmen und danach ist die Tanzfläche für alle geöffnet (manchmal mit Live Musik). Es ist aber keine richtige Tanzschule, deshalb will ich noch mal in eine richtige Tanzschule gehen ;)

Am Donnerstag war ich dann mit dem Projekt in so einem Park. Das war auch sehr schön! Danach hat es Donnerstagnacht und den ganzen Freitag ziemlich heftig geregnet. Das war echt ziemlich krass; unser Balkon stand unterwasser, weil der Abfluss verstopft war. Naja, ich bin dann im strömenden Regen raus und hab ihn frei geputzt! Das Wasser ist dann auch wieder abgelaufen.
Im Projekt war es dafür sehr ruhig, weil nicht alle Kinder gekommen sind.

Das Wetter hat uns dann aber nicht davon abgehalten, abends Feiern zu gehen. Wir (also ich und noch andere Freiwillige) waren auf einer Veranstaltung namens "Pa Cumbiri". Das war wieder so ein Trommelkonzert und es war wieder richtig, richtig gut!!!
Samstag hab ich dann einen entspannten Tag mit meinen Mit-NMZlern (Johanna und Elmas) verbracht und mir meine Creamfields (so ein großes Electrofestival in BsAs) Karte gekauft. Ach ja und nachmittags hab ich mir dann meinen ersten Dread machen lassen. Jetzt hab ich für Mittwochabend einen Termin und dann wird der ganze Kopf gemacht!!! Also seid auf die Fotos nächste Woche gespannt :P

Morgen habe ich wahrscheinlich frei, weil hier ein Feiertag ist. Aber so richtig sicher bin ich mir noch nicht haha XD

Also saludos desde Buenos Aires